Die Level von Excel-Kenntnissen aus Anwender-Sicht
Dieser Artikel bezieht sich auf die Perspektive eines anspruchsvollen Anwenders, speziell Interimsmanager im Bereich Finance.
Bei der Vergabe von Projekten kommt es immer wieder zu Unklarheiten bezüglich der geforderten Skills.
Eine Frage, die mir in Projekt-Vorgesprächen immer wieder gestellt wird, ist: „Kennen Sie sich aus mit Excel?“
Meine Antwort ist immer dieselbe: „NIEMAND kennt sich aus mit Excel! Das Programm ist zu mächtig und zu weit verzweigt. Wenn Sie mir sagen, welche Skills ich brauche, sage ich Ihnen, ob ich diese sofort oder zeitnah liefern kann.“
Genauso ohne Aussage ist die Anforderung „gute Excel-Kenntnisse“. Wie gut ist gut?
Als konstruktiven Ansatz, um allen Anwendern und Anforderern eine solide Grundlage zur Verständigung zu liefern, habe ich eine Hierarchie der häufigsten Anforderungen erstellt.
Level 2 reicht für einfache Jobs im Back Office. Controller sollten mindestens Level 4 beherrschen; je nach Aufgaben kann Level 5 bereits überdimensioniert sein. Level 6 ist dann bereits unteres Entwickler-Niveau.
Selbstverständlich kommt hinzu, dass zur Lösung von Problemen mehr gehört als nur Anwenderkenntnisse in einer Software. Der Anwender soll natürlich die Aufgabe verstehen und die Excel-Mappen entsprechend aufbauen.
Natürlich macht es ebenfalls Sinn, die Excel-Dateien so aufzubauen, dass sie mit der Softwarelandschaft, den Schnittstellen und den Lesegewohnheiten im Unternehmen möglichst kompatibel sind.
Das SINNVOLLE Aufbereiten von Daten ist eine Aufgabe, bei der viele Ebenen bedacht sein wollen, vorrangig natürlich das, was dem Empfänger der Auswertung nützt.
Was ebenfalls selbstverständlich sein sollte, aber derzeit (Stand: August 2011) nicht so praktiziert wird: Jedes Excel-Szenario mindestens ab Level 5 sollte sauber und nachvollziehbar dokumentiert werden.
Bereits bei Mappen ab Level 4 kann man durch sinnvolle Beschriftungen und kurze Kommentare den nachfolgenden Nutzern wertvolle, zeitsparende Hinweise geben.
Dieser Artikel entstand mit wertvoller Unterstützung der XING-Gruppe “Access und Excel”
Darüber hinaus hat der forensische Datenanalytiker Marc Wehrhagen eine Matrix zur Selbsteinschätzung in Excel-Skills erstellt.
Kostenlose weitere Unterstützung gibt es bei excel-insights.
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Bild: geralt
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Jeanny meint
Also ich kenne ja nun ebenfalls beide Seite von Excel in der Theorie. Und meines Erachtens nach gehört Level 6 schon zur normalen Programmierung und ab Level 5 zur untersten Ebene. Anwendungsmäßig käme ich bis zur 4, was für mich die persönliche Grenze zwischen Anwendung und Programmierung darstellt.
Vermutlich könnte man die Einschätzung auf einen höheren Programmierer zurückführen, der VBA bzw auch VB als Kinderspielzeug ansieht. Hier streiten sich schon die Geister.
admin meint
Hallo Jeanny, aus Sicht eines Controllers halte ich Ihre Einschätzung für genau richtig. Aus Sicht eines Programierers gehören Makros zu den unteren Weihen.
Thomas meint
Hallo,
Super Beitrag. Kannst Du eine website und Videos empfehlen um die Excel Kenntnisse zu verbessern? Danke im Voraus!
admin meint
Danke! Ich finde dies hier gut: http://www.excel-training.de/index.asp
have fun
Axel meint
Ich gehe mit der Ansicht konform, dass niemand Excel komplett beherrscht! – Und ich halte eine Kategorisierung für sinnvoll und notwendig.
Wenn jemand behauptet er könne Excel muss man auch davon ausgehen, dass er/sie/divers ein hohes Verständnis von komplexen Zusammenhängen hat und Matrices in deren Gesamtheit erfasst und auswerten kann.
ABER: meine Erfahrung hat gezeigt, dass gerade die die behaupten es zu können gerade mal eine 3-fach verschachelte Formel knacken können, mit hohem Aufwand, diese aber nicht selbst hätten erstellen können… die dahinter stehende LOGIK (mathematisches Basiswissen…) können sie selbst nicht greifen…
Jetzt hat man jemanden eingestellt und erwartet diese vorhandene Logik von der Person um das Unternehmen nach vorne zu bringen… –> und dann zeigt sich am zweiten Tag, dass nicht mal vorhandene Excel-sheets oder Diagram-Hintergründe erfasst werden! Desaster!!
Ich bin der festen Überzeugen das eine Kategorisierung sinnvoll und nötig ist (nochmals erwähnt) – wenn es zu einer Abstimmung / Arbeitgeber-/ Arbeitnehmerbefragung käme wüsste ich wie ich stimme. Ob hier die IHK oä sich auch Gedanken machen sollte?
admin meint
Vielen Dank für den Kommentar! Mein Plan war seinerzeit tatsächlich nicht weniger als einen Industrie-Standard zu etablieren, der dann unter meinem Namen berühmt wird. Hat bisher nicht geklappt.